Prävention geht uns alle an – und nur, wer gut informiert ist, kann die für sich richtige Präventionsstrategie wählen. Wenn wir von Prävention reden meinen wir meistens: Schutz vor HIV. Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass auch ein angemessener Schutz vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten angeraten wird. Für alle sexuell aktiven gilt: Kenne Deinen Status – gehe regelmäßig zum Testen! Testangebote in München findest Du in der Münchner Aids-Hilfe beim Checkpoint, das sub bietet regelmäßig Tests an und auch das Gesundheitsamt. Ebenso sind Tests auf HIV und sexuell übertragbare Krankheiten bei deinem Hauszarzt möglich.
PrEP steht für Prä-Expositions-Prophylaxe und dient als Vorsorge zum Schutz vor einer HIV-Infektion. Die PrEP samt den erforderlichen Begleituntersuchungen wird seit Herbst 2019 bei Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Die Deutsche Aids-Hilfe (und die Wissenschaft) geht mittlerweile von drei Präventionsstrategien (gegen HIV) aus:
– Kondome schützen
– Medikation als Vorsorge – Schutz durch Therapie
– PrEP – die Pille davor
Kondome richtig gebrauchen:
Der richtige Kondomgebrauch wird auf diesen Seiten https://www.gib-aids-keine-chance.de/wissen/safer_sex/anwenden.php ausführlich und lehrreich beschrieben.
Medikation als Vorsorge – Schutz durch Therapie
Mittlerweile ist nachgewiesen, dass beim Sex ohne Kondom mit einem HIV Positiven eine Ansteckung sehr unwahrscheinlich ist, wenn dauerhaft keine HI-Viren im Blut nachweisbar sind. Nähere Informationen hierzu findest Du auf den Seiten von „Iwwit – Ich weiss was ich tu“
PrEP – die Pille davor
Sehr kontrovers wird derzeit die PrEP (Präexpositions-Prophylaxe) diskutiert. Dabei nimmt ein HIV negativer regelmäßig ein Medikament ein, das ihn davor schützen soll, dass sich HI-Viren im Körper einlagern und vermehren können. PrEP hat in mehreren Studien beachtliche Erfolge nachgewiesen und beispielsweise ist in London nach bekannt werden und Verbreitung der PrEP die Neuinfektionsrate signifikant nach unten gegangen. Die PrEP wirkt also.
Wenn Du mehr über die PrEP erfahren möchtest, finden sich im Internet zahlreiche Informationen. Die Seite www.iwantprepnow.co.uk beschreibt sehr ausführlich die Wirkweise der PrEP, was man beachten muss und gibt auch Hinweise, wie man günstiger an die Medikamente kommt.
Die deutsche Seite www.wasistprep.de hat ähnliche Inhalte wie die englische und verweist zudem auf weitere Informationsangebote im Internet.
In München gibt es ab August 2017 im sub jeden 2. Und 4. Donnerstag im Monat ab 19h eine PrEP-Beratung. Dort triffst Du auf PrEP-Anwender und kannst dich mit ihnen über deren Erfahrungen mit PrEP austauschen, Informationen zur PrEP einholen und so vielleicht Deine Entscheidung für oder gegen PrEP leichter fällen.
Was tun, wenn doch mal was passiert ist?
Ein Kondom kann reißen oder Du fühlst Dich nach dem Sex vielleicht doch nicht mehr so sicher, ob nicht doch was passiert sein könnte? Dafür gibt es die sogenannte PEP (Postexpositions-Prophylaxe). Die HIV-Postexpositionsprophylaxe (PEP oder HIV-PEP) ist eine vierwöchige antiretrovirale Behandlung, um eine HIV-Infektion nach potentieller Exposition zu verhindern. Wichtig ist dabei: nicht lange zögern – die PEP muss unverzüglich begonnen werden.
Die Postexpositionsprophylaxe (PEP) kannst Du tagsüber in den Imunambulanzen der Universitätsklinik München und der Technischen Universität München (IZAR) und den Münchner HIV-Schwerpunktpraxen erhalten. Nachts steht Dir die Notambulanzen der oben genannten Kliniken zur Verfügung.
Weitere Infos: https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Gesundheit-und-Umwelt/Infektionsschutz/Aids/Notfallmassnahmen.html
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Interdisziplinäres HIV Zentrum IZAR am Klinikum rechts der Isar
Das Interview von Dr. Spinner findet Ihr hier auf Facebook: https://www.facebook.com/goIZAR/posts/768151436695587:0